Julia Twieg arbeitet seit 2017 als Inklusionsassistentin an der 116. Oberschule in Dresden. Bei einem Besuch vor Ort an ihrer Schule haben wir mit ihr über ihren Arbeitsalltag und die damit verbundenen Aufgaben, Besonderheiten und Herausforderungen gesprochen.
Auszug aus dem Interview:
Die Vielfältigkeit Ihrer Aufgaben setzt eine gute Zusammenarbeit voraus. Wie gestaltet sich diese an Ihrer Schule?
Ja, das stimmt. Wir haben eine gute Zusammenarbeit. Das ist für mich der Schlüssel für eine erfolgreiche schulische Inklusion. Unser Team setzt sich aus Lehrkräften, zwei Schulsozialarbeiterinnen, zwei Praxisberaterinnen, drei strukturgebundenen Schulbegleitern, einer Inklusionsassistentin, einem Theaterpädagogen sowie einem Berufseinstiegsbegleiter zusammen. Hinzu kommt ein großes externes Hilfenetzwerk, wozu unter anderem die Autismusambulanz Dresden gehört. Durch regelmäßig stattfindende Dienstberatungen im großen Team sowie in kleinen Arbeitsgruppen, wie beispielsweise dem Inklusionsteam, werden relevante Informationen zeitnah weitergegeben. Oftmals tausche ich mich auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den Pausen oder bei uns im Büro aus. Die Einzelgespräche sind meist sehr aufschlussreich für meine eigene Arbeit. Unserem Schulleiter ist eine gute Zusammenarbeit im Kollegium sehr wichtig. Er fördert den gemeinsamen Austausch, veranlasst offene Netzwerktreffen und verfolgt eine transparente Kommunikationsform. Vor diesem Hintergrund werden wichtige Informationen von ihm verschriftlicht und über das schulinterne Mailsystem bzw. LernSax an alle Mitarbeitende versandt.
Zudem werden in kleinen Arbeitsgruppen Problemlagen besprochen und gemeinsam Lösungen erarbeitet, welche als Ergebnisse in den Dienstberatungen vorgestellt werden. So habe ich beispielsweise zusammen mit unserer Schulsozialarbeit einen Modulkatalog für die einzelnen Klassenstufen entwickelt, welcher bestimmte Präventionsprogramme enthält.
Je nach Klassenstufe und Alter der Schülerinnen und Schüler gehören dazu Programme in den Bereichen Sozialtraining, Mediennutzung, psychische Gesundheit, Mobbing, Stressmanagement und weitere. Die Programme wurden von uns selbst entwickelt und mit eigenen Methoden und Spielideen ausgestattet. Als Vorlage dienten uns dafür bereits bestehende Präventionsprogramme, welche wir auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst haben. Gern nutze ich die Materialien auch für die Arbeit mit meinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Vorhabensbereich Inklusionsassistent. Die einzelnen Programme folgen einer klaren Struktur aus Einführung, Gruppenarbeit, Ausarbeitungen und Rollenspielen. Gemeinsam mit den Klassenleitungen führen wir das entsprechende Präventionsprogramm in Form eines Halbtags- oder Ganztagsprojektes durch. Der Fokus liegt für mich dabei auf den Schülerinnen und Schülern, welche ich als Inklusionsassistentin unterstütze. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erfolgt auf Augenhöhe. Generell pflegen wir einen respektvollen Umgang miteinander. Daher fühle ich mich sehr wohl und akzeptiert in meinem Team.
- Das vollständige Interview finden Sie im SMK-Blog unter:
- https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2024/03/15/interview-inklusionsassistentin/
- Informationen zum Fördervorhaben Inklusionsassistent und zur Arbeit der Servicestelle Inklusionsassistent finden Sie hier:
- https://lsj-sachsen.de/arbeitsfelder/schulische-inklusion/servicestelle-inklusionsassistent/
- Fortbildungsangebote zum Thema „Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team an Schule“ sind hier unter „Angebote auf Anfrage“ zu finden:
- https://lsj-akademie.de/themen-angebote/schulische-inklusion/
Bildquelle: Julia Twieg